Hameln, 01.08.2025: Presseinfo der Stadtverwaltung Hameln mit der Bitte: Das Rathaus rechnet zu Beginn auch mit einigen kritischen Stimmen zur neuen Fahrradstraße und bittet alle Verkehrsteilnehmer, nicht vorschnell zu urteilen: „Häufig relativiert es sich nach einer kurzen Eingewöhnungsphase, und die Neuregelung wird am Ende auch von den Kritikern als Verbesserung empfunden.“ Hier der ganze Text:
Hameln bekommt eine weitere Fahrradstraße
Künftig gilt zwischen Afferde und Hastenbeck Tempo 30/“Guter Kompromiss“
Hameln (wa). Lange wurde diskutiert, nun wird gehandelt: Die Stadt richtet auf der Strecke zwischen Afferde und Hastenbeck eine Fahrradstraße ein. Autos sind hier nach Angaben aus dem Rathaus weiterhin zulässig, dürfen jedoch nicht schneller als 30 Stundenkilometer fahren. Die Stadt spricht von einem „guten Kompromiss“ und einem „wichtigen Schritt hin zu einer fahrradfreundlicheren Stadt“. In der kommenden Woche beginnen die Arbeiten an der neuen Fahrradstraße.
„Damit wird es nach jahrzehntelanger Diskussion nun eine sichere Fahrradverbindung zwischen beiden Ortschaften geben“, heißt es aus der Verwaltung. Verschiedene Planungen wie der Bau eines separaten Radweges waren in der Vergangenheit gescheitert. Die nun vorgesehene Fahrradstraße wurde im vergangenen Jahr von beiden betroffenen Ortsräten einstimmig befürwortet und durch den Rat der Stadt beschlossen.
Am Montag, 4. August, starten die Arbeiten an der neuen Fahrradstraße, teilt die Stadt mit. Bis einschließlich Mittwoch, 6. August, muss die vorhandene Strecke voll gesperrt werden. Mitarbeiter des städtischen Betriebshofes montieren sogenannte „Berliner Kissen“. Dabei handele es sich um Fahrbahnerhöhungen, die zur Verkehrsberuhigung beitragen sollen. Die „Berliner Kissen“ sollen laut der Mitteilung aus dem Rathaus zusammen mit Fahrbahnverengungen versuchsweise an zwei Stellen eingebaut werden. „Wir wollen testen, ob damit die Geschwindigkeit tatsächlich gesenkt werden kann.“
Das ist aus Sicht der Verwaltung dringend nötig. „Geschwindigkeitsmessungen haben gezeigt, dass viele Autofahrer zu schnell unterwegs sind“, betont die Stadt. Bei 85 Prozent der Fahrzeuge sei eine Geschwindigkeit zwischen 88 und 93 Stundenkilometern gemessen worden – deutlich mehr als die auf dieser Strecke erlaubten 70 Stundenkilometer.
Ziel der neuen Fahrradstraße sei es auch, den Durchgangsverkehr zu reduzieren – also jenen Anteil des Verkehrs, bei dem weder der Start- noch der Zielpunkt in den durchkreuzten Wohngebieten der Ortsteile Afferde oder Hastenbeck liege. Beobachtungen hätten gezeigt, dass dieser Anteil zwischen 30 Prozent des Verkehrsaufkommens (Richtung Hastenbeck) und 50 Prozent (Richtung Afferde) ausmache. Durch die neue Verkehrsführung werde die Strecke für den Durchgangsverkehr unattraktiver, was nach Einschätzung der Verwaltung wiederum zu einer spürbaren Entlastung der Cumberlandstraße in Afferde und der Tempo-30-Zone in Hastenbeck führen dürfte – ein Gewinn für die Anwohner.
Das Rathaus rechnet zu Beginn auch mit einigen kritischen Stimmen zur neuen Fahrradstraße und bittet alle Verkehrsteilnehmer, nicht vorschnell zu urteilen: „Häufig relativiert es sich nach einer kurzen Eingewöhnungsphase, und die Neuregelung wird am Ende auch von den Kritikern als Verbesserung empfunden.“
herral, 01.08.2025
Siehe:
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