Der Kern des Journalismus ist die Nachrichtenauswahl. Worüber wird berichtet und wie werden Themen aufmacht. Hier zeigt sich die Richtung einer Zeitung/eines Mediums. Der Aufmacher der DEWEZET vom 23.06.2021 auf Seite eins des Hameln-Teils springt ins Auge.
Folgende Anmerkungen dazu:
Der Beitrag enthält aus meiner Sicht folgende Fehler:
a) „212.000 Euro für 80 Meter“ – so der Aufmacher. Diese Meldung ist nach jetzigem Stand nicht richtig. Die derzeit angefallen Kosten belaufen sich (nach Aufstellung der DEWEZET) auf bisher ca. 170.000 Euro. Der von Herrn Thimm gesetzte Wert ist der Planungsansatz. Falsch ist auch die Bezugnahme auf die 80 Meter. Im Zuge des Radwegebaus wurde der gesamte Bereich des Bürgergartens erneuert. Auch das ergibt sich aus der Aufstellung.
b) 40.400 Euro für die Bepflanzung am Radweg. Auch das ist unkonkret, denn der Kostenanteil beläuft sich auf den gesamten Abschnitt der Bürgergartenerneuerung.
Aber das sind eigentlich nur Details. Wichtig ist mir der Hinweis auf das Framing.
„Framing bedeutet, einige Aspekte einer wahrgenommenen Realität auszuwählen und sie in einem Text so hervorzuheben, dass eine bestimmte Problemdefinition, kausale Interpretation, moralische Bewertung und/oder Handlungsempfehlung für den beschriebenen Gegenstand gefördert wird.“– Robert Entman (Quelle Wickipedia)
Hier wird über die Kostenaufstellung Stimmung gemacht und geprägt. Wahrscheinlich wird es noch einen Folgebericht geben aber die Vorprägung ist negativ. Hier werden Emotionen geweckt, bestätigt und gelenkt.
Herr Thimm als stellvertretender Chefredakteur der DEWEZET zeigt uns die Welt so, wie er will, dass sie der Leser war nimmt. Über die Auswirkungen diese Art des Journalismus habe ich unter #dewezetkorrektiv bereits in anderen Beispielen berichtet.
Das es auch anders geht, zeigt Radio Aktiv. Hier der Bericht über den Bürgergarten hinterlegt mit Bildern der Veranstaltung:
23.06.2021, Ralf Hermes
Siehe auch:
Ein Gedanke zu „Rad-/Bürgergartenberichte der anderen. #dewezetkorrektiv.“