Wenn im unmittelbaren Stadtbereich rund 100 Bäume gefällt werden wollen, dann wirft das Fragen auf. Ich habe mit Mail vom 08.02.2019, 06.51 und 06.57 Uhr von Landkreis und der unteren Naturschutzbehörde der Stadt Hameln u.a. folgende Informationen erbeten:
a) Nach welchen Kriterien wurden die zu fällenden Bäume ausgesucht? Erfolgt im Innenbereich eine vollständige Entfernung sämtlicher Bäume?
b) Bleiben große, stadtbildprägende Bäume, die keine gefahrenbegründende Schäden aufweisen, stehen und werden diese für die weiteren Planungen gesichert?
c) Gibt es ein Ausgleichskonzept?
d) Wurde die untere Naturschutzbehörde der Stadt in die Planungen einbezogen und welche Stellungnahme ist von dort aus erfolgt? (Frage nur an die Stadt HM)
Für die Übersendung von Unterlagen (Ausschreibung der Baumfällungen, Gutachten über den Anzahl, Schäden, zukünftige Planungen) habe ich gebeten.
Zudem habe ich den Landkreis gebeten, das Gelände betreten zu dürfen, um Fotos von der derzeitigen Situation machen zu können.
Ich erhielt gegen 10.00 Uhr einen Anruf des Landkreises und mir wurde am Nachmittag auf eigenes Risiko die Möglichkeit eingeräumt, im Rahmen einer anderen Besuchergruppe mich zwei Stunden lang auf dem Gelände frei zu bewegen und Fotos zu fertigen. Zudem stand mir ein Mitarbeiter des Landkreises zu Begin für Fragen zur Verfügung und sagte zu, noch offen Fragen schriftlich zu beantworten. Im Kern ergab sich folgendes Bild:
Es sind etwas über 200 Bäume im Bestand. 103 werden jetzt gefällt. Im Prinzip alle Innenbäume bis auf wenige Ausnahmen. (ca. 15) schätze ich Die Bäume am Grundstücksrand bleiben unangetastet. Die Mehrzahl der Bäume ist gesund. Einzelne geschädigt.
Die Bäume im Innenbereich haben eine sehr unterschiedliche Qualität und Große. Aus meiner Sicht gibt es 10 bis 20 wirklich große, markante Bäume im Innenbereich, um die es wirklich schade ist. Einige davon stehen sehr dicht an den Häusern, die alle abgebrochen werden sollen. Dieses wird als Grund für die Fällung angegeben. Stehen bleiben 10 zurückgeschittene große Kopfweiden, eine große Platane und eine Baumgruppe von Platanen am alten Kino. Die Bäume, die stehen bleiben dürfen, befinden sich ebenfalls am Randbereich des Geländes.
Der Landkreismitarbeiter war sehr kooperativ und offen und sagte zu, meine Fragen zum „Nachpflanzkonzept“ noch zu beantworten. Die naturschutzmäßig verantwortliche untere Naturschutzbehörde der Stadt Hameln hat ich bis zum 11.02. noch nicht gemeldet.
Eine konkretere Auswertung / Zusammenstellung der Fotos ist mir derzeit aus Zeitgründen nicht möglich.
Hinweis: Das Gelände wird von einem Sicherheitsunternehmen bewacht. Ein Mitarbeiter hat mich auf dem Gelände sehr freundlich/korrekt aber auch bestimmt überprüft.
Ich bedanke mich beim Landkreis Hameln-Pyrmont für die sehr große Transparenz, schnelle Auskunft und unbürokratische Reaktion. Das ich den Baumfällaktionen und der Methodik persönlich sehr kritisch gegenüberstehe ist davon unbenommen.
Ein Gedanke zu „Baumfällungen Linsingenkaserne. Offene Fragen / Mail an Stadt und Landkreis vom 08.02.2019“