Gastbeitrag: „Eine harte Prüfung“ von Günter Bialkowski

Hameln, 12.10.2023: Leserrückmeldung zu einem DEWEZET Leitkommentar vom 12.10.2023 über die Solidarität Deutschlands mit Israel.

Der Leitartikel „Eine harte Prüfung“ vom 12.10.23, in der Dewezet von Eva Quadbeck RND geschrieben, unterstreicht einmal mehr, was Israel – der jüdische Staat von Feinden umgeben zur Zeit braucht: moralische Solidarität, unverbrüchliche Freundschaft und die Übernahme der Verantwortung für den Fortbestand des jüdischen Staates, eben deutsche Staatsräson!

In einer gemeinsamen Resolution von SPD, Grünen, FDP und Union im Deutschen Bundestag haben dies die Fraktionen gerade „heute“ nochmals bestätigt. Doch unsere Unterstützung wird auch militärische, wirtschaftliche, finanzielle und humanitäre Hilfe nach sich ziehen. Hier gilt ab sofort beide Krisenbereiche Ukraine und Israel gleichgewichtig zu beliefern und zu fördern. Und … auch damit müssen wir uns befassen: Es kann passieren, dass Israel irgendwann in höchster Not auch deutsche Bodentruppen erbitten wird! Es geht um viel, die Debatte hierüber muss geführt werden!

Auf einer anderen Ebene, der innerdeutschen Ebene muss die Antipathie gegen jüdische Menschen grundlegender, wehrhafter als bisher durchgezogen werden, egal was längerfristig in Gaza passiert! Populisten, Rechte, Extremisten, Antisemiten werden die Situation zur Hetze und wie schon geschehen auch zum Feiern der Hamas nutzen. Hier an dieser Stelle ist mir die Quadbeck-Aussage zu dürftig! Es ist eben mehr als nur eine „harte Prüfung“. Und dass wir entschiedener gegen Antisemitismus vorgehen müssen, „versteht sich eben nicht von selbst“. Sonst hätten unsere Lehrer in den Schulen nicht mit diesen islamistisch aufgeheizten Jugendlichen samt Elternschaft zu kämpfen. Unsere Polizei in Schwerpunktarbeit nicht immer wieder mit randalierenden, die Hamas bejubelnden und „Tod den Juden“ skandierenden Menschen in unseren Straßen zu tun.

Hier muss Frau Quadbeck, die Dewezet-Redaktion deutlicher, konkreter werden. Ich frage mich überhaupt, warum gelingt es der Dewezet nicht die Verantwortung in der die deutschen Medien in Bezug auf Israel und unseren deutschen Bürgern jüdischen Glaubens stehen, auf die Hamelner Situation herunter zu brechen. Ist bei uns in Bezug auf antisemitische Vorkommnisse wirklich alles in Ordnung? Ist der kürzliche Fahnenraub (Fahne des Staates Israel) am Hamelner Rathaus wirklich die einzige Ausnahme? Oder liegt es vielleicht an der Themensetzung, Themenvernachlässigung einfach nur an verfehlter Prioritätensetzung, dass wir so wenig darüber hören, wie bei uns religiöse, nicht-religiöse und liberale Juden bei uns leben. Ob sie angstvoll oder eher zuversichtlich auf ihr Leben schauen? Und warum werden der antisemitische Islamismus und Rassismus, nach Dietmar Bartsch Die Linke: islamistischer Faschismus, in seinen vielfältigen Formen und Haltungen hier bei uns in Hameln oder in der Region, nicht zu letzt häufig gegen Juden gerichtet so wenig thematisiert?

Und auch diese Frage muss erlaubt sein, warum nehmen sich so wenig regionale Journalisten dieser Problematik an? Müssen es immer Journalisten aus dem RND-Netzwerk sein, die in Leitartikeln und Kommentaren zwar professionell und kompetent berichten. Aber immer auch die Nähe, das Milieu und die Psychologie vor Ort, letztendlich das Gefühl zu verstehen und zu begreifen vermissen lassen!

Günter Bialkowski


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