Hameln, 30.07.2024: Die Stadtverwaltung hatte vor kurzen über die geplanten Rettungsmaßnahmen für 4 Winterlinden am Thiewall informiert. Hier einige Hintergrundinfos dazu:
Damit die geplanten, radialen Rückschnittmaßnahmen nicht in einem falschen Bezug gesehen werden, hatte die Stadtverwaltung zu einem Ortstermin am Thiewall eingeladen. Mit dabei war die Vorsitzende des BUND Hameln-Pyrmont und ein Vertreter der unteren Naturschutzbehörde. Vor Ort erläuterte der Sachbearbeiter der Abteilung Stadtgrün die Hintergründe der Maßnahmen. Die Schäden der betroffenen Bäume waren bei den Ortstermin offensichtlich. Teile der Kronen sind abgestorben. Immer umfangreichere sichtbare „Vitalitätsmängel“ erfordern ein Handeln. Eine Option wäre die Fällung der erkrankten Bäume. Zu dieser Maßnahme möchte die Fachebene aber noch nicht greifen. Erläutert wurde die Absicht eines Kronenregenerationsschnittes, sprich ein starker Rückschnitt in der Hoffnung, ein neues Austreiben anzuregen. Hier ist es wichtig, das im Sommer vorzunehmen. Im Bereich der Deisterallee habe man an einer sehr stark geschädigten Linde mit so einer Maßnahme den Baum retten können.
Gesunder und kranker Baum in der Erichstraße.
Es war schon bemerkenswert, dass die Bäume trotz der in diesem Sommer reichhaltigen Niederschläge teilweise sichtbare aktuelle Vertrocknungsschäden an den hauszugewandten Zweigen hatten.
Wichtig war auch die Info, das solche weitgehenden Kappungsmaßnahmen bei gesunden Bäumen nicht durchgeführt werden sollen. Sie schädigen diese Bäume nachhaltig. (Negativbeispiel Baumkappungen am Sanaklinikum)
Ein Blick auf den Boden an den Baumstandorten unmittelbar vor dem Gebäude der ehemaligen Apotheke am Tiewall offenbart einen eklatanten Planungsfehler bei der Anlage der Baumscheiben. Solche sind faktisch nicht vorhanden. Es wurde bis an den Baumstamm herangepflastert, so das oberflächlich keinerlei Wasserversickerung möglich war. Hier eine Verbesserung herbeizuführen, müsste langfristiges Ziel sein, ist aber nicht einfach. Spätestens aber bei erforderlichen Baumnachpflanzungen ist hier ein komplett anderes Vorgehen notwendig.
Fazit: Die Verantwortlichen der Stadt machen es sich nicht leicht und es ist sehr zu begrüßen, dass schon im Vorfeld solcher „einschneidenden“ Maßnahmen der Kontakt gesucht und eine Transparenz hergestellt wird.
Schaut man mit aufmerksamen Blick in die Kronen der Stadtbäume, so findet man vielfach ein sehr bedauerliches Schadensbild.
Einige eigene Fotos:
Gesunder und geschädigte Bäume in der Erichstraße
„Baumscheiben“:
Bezugsbericht:
herral 30.07.2024
Guten Tag,
ich finde, das ist ein sehr informativer Artikel. Für mich wäre es interessant zu erfahren, wie die „Stadt“ künftig derartige Schäden verhindern will.
VG, Karsten