Hameln, 14.08.2025: Günter Bialkowski schreibt zum Nachrichtenbeitrag der DEWEZET auf Seite 5, „Steffen Bilger, Parlamentsgeschäftsführer der Unionsfraktion beklagt den Streit in der Koalition“:
Die Journalistin Kristina Dunz widmet dem Koalitionsproblem eine dreiviertel Seite Text, aber außer bereits Bekanntes kommt nicht viel dabei heraus. Wenn wir die Politik von Kanzler Merz und seinen Stellvertreter Klingbeil in den anderen Medien hochrechnen, dann hätte sie als erstes fragen sollen, warum haben sie von den Fehlern und Streitereien der Ampel nicht gelernt? Man muss diese Politprofis von der CDU doch Stellen und dümmliches Verhalten bloßstellen. Hier erwarten wir Bürger einfach mehr Kompetenz in Gruppendynamik und Psychologie schon in der Fragestellung. Sonst bekommen wir nie einen anderen Blick auf unsere Politik in Deutschland. Auch was die Forschheit im Interview betrifft darf es ein bisschen mehr sein, sehr geehrte Fr. Dunz. Wie oft haben wir diese formelhaften Ausführungen schon gehört, „ … wir müssen schnell eine Lösung finden und die weiteren Themen angehen, … wie die Staatsmodernisierung und die Sozialreformen.“ Ja - genau darauf warten die Bürger, deshalb wurden sie gewählt! Hier hätte Fr.Dunz den Parlamentsgeschäftsführer Steffen Bilger festnageln müssen. Statt dessen bietet sie ihm mit ihrer Folgefrage wieder viel Raum für weitere Ausflüchte und Ansagen die bis dato niemand gemacht hat. Auch nicht Fr. Dunz. So sagt Hr. Bilger: „Eines vorne weg: Wir sollten die Diskussion so führen, dass wir den Ukrainern keinen Vorwurf machen.“ Dann folgte nur noch bereits Bekanntes, kein eigenes Fehlen, kein Vertrauensmissbrauch zum Koalitionspartner SPD in Sachen Richterwahl Fr. Professorin Brosius-Gersdorf usw..
Ich finde die Fehlerhäufung des Bundeskanzlers nach innen und seiner Union nach den ersten 100 Tagen gehören anders angegangen. Wir erleben heute andere Zeiten als zu Zeiten Helmut Kohls. Damit stellt sich auch für die Journalisten und Journalistinnen der DWZ die Frage, ist der Interviewstil den sie uns bieten noch zeitgemäß? Ich finde - nein! Alles zu harmlos, zu wenig Biss. Und so könnte man die Überschrift erweitern: Das Vertrauen in die Politik und in die Kompedenz einiger Medien und Journalisten hat gelitten. Das Vertrauen der Bürger muss in beiden Kommunikationsbereichen neu erarbeitet werden. Denn Pessimismus drängt man nur durch Reformen zurück, nicht durch immer neue Ankündigungen!
Günter Bialkowski
herral, 14.08.2025