Gastbeitrag: „Die DEWEZET und ihre Zukunft“ von Günter Bialkowski

Hameln, 05.10.2025: Schon am 30.09.2025 sandte mir Günter Bialkowski folgenden Beitrag: Mit etwas Verspätung jetzt zu lesen:

Liebe Leserinnen und Leser,

mein letzter Beitrag im Hamelner Bote befasste sich mit der Leserbefragung der DWZ. Doch damit ist das Thema Tageszeitung in Hameln noch lange nicht erschöpft, schließlich geht es um die Zukunftsfähigkeit unserer einzigen Zeitung vor Ort. Und damit geht dieses Thema uns alle an!

Wie überall suchen die Printmedien einen Mix von gedruckten und digitalen Formaten. Auch die Zielgruppen spielen mit ihren unterschiedlichen Leseverhalten neben anderem eine große Rolle. Ein Großteil der älteren Leserschaft ist immer noch nicht in der digitalen Welt angekommen, greift deshalb lieber zur Printausgabe. Wenn sie den noch finanzierbar ist. Ich habe der DWZ die Zielgruppe der machtlosen und unterprivilegierten Gruppen in unserer Gesellschaft ans Herz gelegt. Im Zuge allgemeiner Verteuerungen wird auch die DWZ um Konzentrationsüberlegungen und sinkende Produktionskosten nicht herum kommen. Doch die neuen Herausforderungen stellen auch Fragen an die Kernkompetenzen der Redaktionen. Hier suchen heimische Leser schon länger danach, was hier eigentlich Sache ist. Eine Mischung von Allem etwas - vielleicht? Und es schon in der Themenauswahl Defizite gibt. Das Gleiche gilt auch für die Berichterstattung über Veranstaltungen im Erscheinungsbereich. Was wiederum eine Qualitätsminderung für den lokalen Bereich wie auch den Lokal-Journalismus bedeutet.

Was also ist zu tun? Können vielleicht neue Strukturen zu mehr Qualität führen? Die Frage ist berechtigt. Den Lesern und Leserinnen müssen m.E. neue Beteiligungsformate angeboten werden, denn die Stärke jeder Heimatzeitung liegt im lokalen Bereich. Hier können Journalisten durch Nähe, Vertrauen und Zuverlässigkeit punkten. Und der Leser muss hier untereinander und mit der Redaktion direkte Kommunikation betreiben können. Zum anderen stellt sich auch die Frage nach einem vollkommenen Redaktionsaustausch. Ist auch schon mal vor längerer Zeit in Münster ausprobiert worden. Insgesamt gesehen muss auch in Hameln etwas geschehen. Die DWZ kann eine Zukunft haben, wenn sie nicht nur auf digitale Formate setzt, sondern auf Koexistenz - Print u. Digital, wenn sie Tradition und Moderne intelligent verknüpft. Und wenn sie die Zielgruppenarbeit intensiviert. Hier gilt es neue Strategien für junge Menschen mit anderem Sozial-und Leseverhalten zu entwickeln. Und sie muss wieder näher an den Menschen heran rücken.

Vielleicht braucht die Redaktion auch einen anderen Blick, einen Blick, der ihr durch die wissenschaftliche Begleitung bei der anstehenden Leserbefragung vermittelt werden kann. Ich setze darauf.

Günter Bialkowski

herral, 05.10.2025

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