Hameln, 16.10.2022 – eigener Bericht: Die bunten Folien sind entfernt. Die zusätzlichen Sitzmöbel abgebaut. So stellt sich Hamelns Innenstadt / Fußgängerzone am 16.10.2022 dar:
Es ist ein wunderschöner Herbsttag. Die Sonne scheint, die Blätter der Bäume und Büsche im Bürgergarten zaubern eine Farbenspiel in die Stimmung des Sonntagmorgens. In Hamelns Fußgänerzone aber fehlen die Farben. Die bunten Folien sind abgezogen und die Mülltonnen zeigen sich im schmutzigem Grau.
Auch die Bänke der Hochzeitshausterrasse sind weg. Keine Plakatwand verbirgt trostlos verlassene Geschäfte.
Ein Bilderfilm:
Zur Stadtgalerie gibt es die Meldung – kein Nachmieter für real.
Auch dm geht raus.
Soll der Leerstand im ECE mit öffentlichen Geldern der Stadt Hameln bekämpft werden? Ist ein ausgestorbenes ECE in Hameln (analog zum Ihme-Zentrum in Hannover) erträglicher, wenn es zumindest gelänge, die Verödung der Innenstadt zu vermeiden?
Was wäre, wenn die Gemeinschaft „marktliberal“ alles den Kräften des Kapitalismus überlassen würde?
Die Probleme sind sichtbar, Lösungswege zu finden sind schwer.
Was hat das „klotzen“ mit rund einer Millionen Euro Staatsgeld und den bunten Folien von „Komm wie du bist“ nachhaltig gebracht? Hat man für ein Jahr einen bunten schönen Schein bewahrt?
Wie wichtig ist Hamelns Geschäftswelt das öffentliche Engagement?
Ich bin über einen Bericht des Anzeigenblattes „Hallo Sonntag“ vom 24.09.2022 gestolpert, der mich sehr nachdenklich gemacht hat. Der Beitrag wurde auf Grundlage einer Pressemitteilung der Stadt Hameln abgedruckt. Da hat Hamelns Marketing GmbH (HMT) eine Online-Befragung der Geschäfte in der Innenstadt „gewagt“. In der Stadt-Galerie wurde das Centermanagement befragt. Fazit laut Zeitung: „Die Quote sei mit 48 Antworten (34,2 Prozent) hoch und spricht für das Interesse am Thema.“
Ich wiederhole: wenn 48 von 141 direkt betroffenen/profitierenden Firmen/Hausinhabende antworten, dann ist das laut HMT hoch. Wenn davon 48 Antwortende sich eine Wiederholung der Aktion wünschen, bedeutet das nicht vielleicht auch, dass 93 Angeschriebene die nicht geantwortet haben wohl auch nicht so ein besonderes Interesse an der Aktion haben.
Nun denn. Jeder kann sich die öffentlich zugänglichen Zahlen selber ansehen und ein Bild machen:
Für mich fehlt zumindest auch eine Frage: Wie viel eigenes Geld wäre ihnen die Wiederholung der Aktion wert?
Wünschen würde ich mir auch, dass eine unabhängige Instanz mit Sachverstand die Wirksamkeit unter Betrachtung des Mittelansatz prüft.
Ansonsten siehe:
herral, 16.10.2022