Umweltausschusssitzung am 04.10.2023 – Fahrradbeauftragter neu – Sachstand Blühwiesen in Hamlen

Hameln, 05.10.2023: Der Hamelner Ausschuss für Umwelt, Nachhaltigkeit und Klimaschutz tagte am Mittwoch gut zwei Stunden in den Räumlichkeiten der Stadtwerke Hameln. Was es interessantes gab, berichte ich hier:

Radfahren in Hameln: Hamelns erster Fahrradbeauftragte Lars Reinecke hat sein Amt niedergelegt. Seit 2018 hat er ehrenamtlich die Fahrradbegleitkommission geleitet und stand als Vermittler, manchmal auch als „Vermittler“ zwischen Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung. In einer Laudatio würdigte Hamelns Stadtrat Hermann Aden sein ruhiges engagiertes Wirken. Vom Ausschussvorsitzenden gabs als Dankeschön einen Blumenstrauß und für die Grünen überreichte Hagen Langosch einen Buchgutschein. Lars Reinecke für die sechs Jahre gute Zusammenarbeit bei der er versucht habe auch etwas für die Umwelt und die Nachhaltigkeit zu tun. Manchmal sei er auch Prellbock gewesen. Wichtig sei, gemeinsam etwas zu erreichen. Seine Abschiedsworte sind auch auf seiner Homepage nachzulesen unter https://radverkehr-hameln.de/author/radverkehr/ Die vorherigen Beiträge der Seite sind nicht mehr online.

    Als Nachfolger wurde im Ausschuss einstimmig auf Vorschlag der Fahrradbegleitkommission der Lehrer Robert Lendeckel als Nachfolger bestätigt. Herr Lendeckel ist u.a. im ADFC und bei der Gruppe „Verkehrswende Hameln jetzt“ aktiv. Er freut sich auf die gute Zusammenarbeit. Hagen Langosch überreichte hier zur Begrüßung eine Fahrradklingel als Symbol. Die endgültige Wahl des Fahrradbeauftragten obliegt dem gesamten Rat in der nächsten Sitzung. Die Verwaltung wurde vom Ausschuss gleichfalls einstimmig beauftragt, eine Geschäftsordnung für die Fahrradbegleitkommission zu entwickeln und erneut dem Rat der Stadt Hameln zur Beschlussfassung vorzulegen.


    Als zweiter inhaltlicher Tagesordnungspunkt stand ein Sachstandsbericht zu der Planung und Herrichtung von Blühwiesen an. Hier berichtet Herr Zubin über die Erfahrungen der Verwaltung. Der Aufwand zu beginn ist deutlich höher. Der Bauhof rechnet später mit einer Arbeitsentlastung. Eine Ausweitung des Programmes ist nicht geplant. Hauptproblem ist derzeit für den Bauhof das fehlende Personal. Etwa 20 Stellen sind nicht besetzt. Die Ausschussmitglieder begrüßten den Sachstand und das Projekt.

    Die ausführliche Unterlage zum TOP ist im Ratsinformationssystem eingestellt und hier abrufbar: https://ris.hameln.de/ris/hameln/file/getfile/84730


    Unter Mitteilungen der Verwaltung gab es Infos zu:

    • Problemen beim Radwegeausbau auf dem Deich in Tündern. Hier sind weiter Untersuchungen erforderlich um die Festigkeit des Dammes zu prüfen
    • Es wird eine Starkregengefahrenkarte erstellt. Hier wird dann noch die Mitarbeit / Prüfung durch die Bürgerinnen und Bürger angeregt werden.
    • Durch einen Grundstückskauf an der Marientaler Straße wird eine Verbesserung der Straßenführung möglich und eine Ampel verzichtbar.
    • Sorge bereiten die Verwaltung die Kastanien an der Goethestraße. Ein Baum ist bereits abgestorben. Bei weiteren Bäumen wurde die Kastanienkomplexkrankheit restgestellt. Es wurde ein externer Baumgutachter zur Bewertung beauftragt. Die in der Goethestraße beschlossenen Umbaumaßnahmen werden zunächst verschoben.

    Bei Anregungen und Mitteilungen der Ausschussmitglieder kam die Frage auf, ob eine Veränderung am Brunnen und der Grüngestaltung am Platz Bahnhofstraße / Deisterstraße geplant sei. Die Situation würde von einigen Anwohnern bemängelt. Hier verwies Herr Aden auf anfängliche Planungen der Stadt und die Diskussion im Jahr 2015.

    Rückblick auf den Streit damals:

    Am Ende der Diskussion hat sich die Politik und die Verwaltung dazu entschieden die Bäume stehen zu lassen.


    Das Thema Bäume hatte ich gleich zu Beginn mit zwei Fragen in der Bürgerfragestunde angesprochen.

    Einleitung: Ich habe die Informationen rund um die Klimakiste, gerade aber hier die Infotafeln mit den fachlichen Ausführungen gegrüßt. Unter Bezug darauf dann die Frage gestellt,

    a) Warum von Seiten der Verwaltung im Jahr 2020 drei gesunde Bäume am Schöt, Bushaltestelle gefällt wurden und an dieser Stelle jetzt mehrere Parkplätze entstanden sind.

    b) Ob die Stadt Hameln zwischenzeitlich eine strukturierte Planung zur Anpflanzung zusätzlicher Bäume im Stadtgebiet hat, wie es vom Oberbürgermeister Claudio Griese im Rahmen des Wahlkampfes (3.000 Bäume) versprochen wurde.

    Zu Frage 1 verwies Herr Aden auf die damals von der Politik abgesegnete Bauplanung rund um die Umgestaltung der Basbergstraße / Linsingenkaserne / Busbahnhof. Die Unterlagen dazu wären im Ratsinformationssystem einsehbar.

    Zu Frage 2 erklärte Herr Aden, das es im Stadtgebiet schon jetzt schwierig sei, Ersatzpflanzungen gefällter Bäume vorzunehmen. Weiterhin habe man im Stadtforst diverse Nachpflanzungen vorgenommen und man können noch überlegen, ob es abseits der Bebauung am Straßen- bzw. Wegrändern weitere Pflanzmöglichkeiten gäbe.


    Zu den Antworten und zur Gesamtproblematik berichte ich noch einmal in einem gesonderten Beitrag.

    herral, 05.10.2023

    Ein Gedanke zu „Umweltausschusssitzung am 04.10.2023 – Fahrradbeauftragter neu – Sachstand Blühwiesen in Hamlen“

    1. Es hat schon irgendwie ein Geschmäckle, immer wieder kommt es vor, das Projekte der Stadt nicht durchgeführt werden können, weil es Einwände auf Grund vorhandener Bäume gibt. Das passt dann natürlich nicht ins Konzept und im Anschluss ist der Baum krank. Zufall!?

      Warum nicht mal mit dem Baum planen anstatt gegen ihn? Herr Aden beantwortet ungern konkrete Fragen und eiert lieber drum herum, dies gilt aber auch für einige seiner Kollegen. Es ist nicht verwunderlich, das die Menschen das vertrauen in die Politik verlieren. So läuft das heir seit Jahren in Hameln. Bitte fragt nicht nach und nehmt hin was wir machen, wir wissen was wir wollen.

      Wir brauche mehr Grün im Stadtgebiet, die Schottergärten und Eisernen Vorhänge breiten sich aus. Gerne wird aus Vorgärten auch ein Parkplatz gemacht, weil die Stadt das Parken auf der Straße verteuert oder stark einschränkt. Bitte mal mit gutem Beispiel voran gehen und Regeln durchsetzen, wie in anderen Städten und Gemeinden.

      @Kranke Kastanien
      Vielleicht mal nach Alternativen zum Fällen suchen. Kleine INFO am Rande.
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      Im Jahr 2011 fanden Forscher an der Universität in Wageningen in den Niederlanden heraus, dass das Bakterium empfindlich auf hohe Temperaturen reagiert. Sie behandelten junge Bäume mehrere Tage mit einer Temperatur von 39°C. Nach dieser Zeit starben alle Bakterien ab. Den Bäumen schadet die Behandlung nicht, da die Temperaturen keine kritischen Werte erreichen. Auch im Freilandversuch mit großen Bäumen schnitt die Methode gut ab. Es wird ein Mantel um den Baum aufgebaut, der über Tage hinweg die hohen Temperaturen aufrecht erhält. Auch hier starben die Bakterien ab. Bleibt lediglich die Frage, ob eine Behandlung ausreicht um den Baum zu heilen. Oder ist nötig, die Prozedur in bestimmten Zeitabständen zu wiederholen. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, dass das Bakterium seinen Baum nach der Behandlung aus der Luft oder unbehandelten Teilen des Baumes wieder neu besiedeln kann. All diese Fragen wird das Monitoring der behandelten Bäume in den nächsten Jahren klären.
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