Eigener Bericht: Südstadtforum Hameln – Bildervideo und einige Eindrücke vom 04.12.2023

Hameln, 07.12.2023: Mehr als zwei Stunden dauerte das Südstadtforum zu dem die Stadtverwaltung Hameln alle Anwohner und Interessierten eingeladen hatte. Es war eine Zeit prall gefüllt mit Informationen in hoher Dichte, dennoch blieb Zeit für den Bürgerdialog, und etliche der rund 40 Anwesenden nutzten die Möglichkeit zur Wortmeldung.

Bei Facebook und bei Mastodon/hameln.social hatte ich angeteasert: „Mehr als zwei Stunden erläuterte Oberbürgermeister Claudio Griese und zwei seiner Führungskräfte heute im Südstadtforum die Pläne der Stadtverwaltung für diesen Stadtteil Hamelns. Es ging ums Südbad, die Kaiserstraße, die neuen Kitas, die Zukunftsplanung für das neue Schulzentrum Süd, die Südumgehung und einiges mehr. Zwischendurch gab es immer wieder die Möglichkeit, eigene Fragen zu stellen. Was meint ihr, wie viele Menschen nutzten die Informationsmöglichkeit? Kam es zu Angriffen oder Ausfällen gegenüber der Verwaltung? Interessiert sich jemand für die inhaltlichen Highlights und die Anekdoten am Rande? Und da war noch die Sache mit einem unheimlichen tierischen Zwischenfall. … Vielleicht schreib ich’s morgen als Botenbericht auf, vielleicht auch nicht. Mal schauen.

Die Resonanz auf diese Frage war… verhalten. Eine Leserin bei Facebook äußerte sich, dass sie einen Bericht Klasse fände. Ein Leser bei Mastodon äußerte Interesse. Ach ja, und 5 „gefällt mir“ Däumchen hab ich bekommen. Immerhin, mehr als 1.000 Menschen hatten bei Facebook die Aufforderung angezeigt bekommen, 145 habe sie sich angesehen. Soviel zu „Big Brother“. Bei Mastodon gibt solche Auswertungen übrigens nicht.

Also, für die beiden, und die, die es vielleicht doch interessiert, hier jetzt schnell runtergetippt das, was ich mir notiert habe:

Infos und Bewertung vermischt:

  • 40 Besucherinnen und Besucher sind keine gute Zahl. Im Nordstadtforum waren es über 100 Interessierte. Schade.
  • Die Stadtverwaltung war diesmal nicht so gut organisiert wie sonst – man merkte Improvisation – es gab da wohl Personalausfälle – insgesamt aber tat es der Veranstaltung keinen Abbruch, macht sie eher menschlicher.
  • Die Informationen waren durchweg spannend, teils aber auch ärgerlich, z. B. dass das Thema Klimaschutz/Klimaanpassung keine Rolle spielte.
  • Strittig, teils enttäuschend, die Ausführungen zum Planungsstand der verkehrlichen Umgestaltung der Kaiserstraße. Vorgestellt wurden die Konflikte – zu Lösungsansätzen Fehlanzeige. Aber: Es ist eine Bürgerversammlung zur Kaiserstraße angedacht.
  • Überhaupt, das Thema Verkehr, Radverkehr, Parkplätze, Anwohnerparken bewegte die Besucher/Besucherinnen. Teils recht kontrovers und auch emotional. In alle Richtungen.
  • Insgesamt waren die Fragen und Statements der Besucherinnen und Besucher schon kritisch, teils sehr kritisch. Sie waren aber in Wortwahl und Formulierung m.E. angemessen bzw. nicht ausfallend. „Wutbürger“ im negativen Sinne, die so richtig Dampf ablassen wollten, waren nicht dabei.
  • Spannend: Die Stadt plant ein „Schulzentrum Süd“: Kostenrahmen 50 Mio. Euro. Das Schulzentrum Nord hatte 33 Mio. Euro gekostet. Dieses sei, so OB Griese die größte Aufgabe für die Südstadt. Benötigt werde Platz für rund 650 Schülerinnen und Schüler, es könnte aber auch in Richtung 1.000 gehen.
  • Spannend: Zwei neue Kitas wird es in der Südstadt geben. Eine als Betriebskita der Stadtwerke mit Platz für 80 Kinder, eine am Standort des ehemaligen Hallenbad Hafenstraße mit Platz für 100 Kinder.
  • Aufgemerkt: Am alten Hallenbad bleiben die als Naturdenkmal deklarierten Bäume stehen. Was für ein Satz auf der Powerpointfolie. Bedeutet das, dass alle anderen Bäume gefällt werden? Ist es nicht selbstverständlich, das Naturdenkmale im Stadtgebiet erhalten bleiben? Nein, leider nicht – auf der Antragsskizze für eine ursprünglich geplante Luxuswohnanlage nach Abriss des Hallenbades war der dortige Naturdenkmal-Baum durchgestrichen. Siehe: https://hamelnerbote.de/archive/13218 Gut, dass das Projekt gestoppt wurde. Gut, dass das Hallenbad in seiner Grundarchitektur erhalten wird und eine sinnvolle Nutzung mit Gemeinwohl erfährt.
  • Überhaupt: Das Thema Grün in der Stadt, Nachpflanzung von Bäumen war eher ein Randthema.
  • Zur Zukunft des Südbades: Der Sanierungsstau beträgt 10 Mio. Euro. Das Bad ist aus heutiger Sicht im Verhältnis zur Besucherzahl zu groß. Im Moment sind keine Veränderungen geplant.
  • Wilhelmsplatz: Grundinfos zu den Kosten, acht Parkplätze fallen weg, neue Spielgeräte, Anwohnerparken, … viele Infos – reger Austausch mit den Zuhörenden, kritische Fragen.
  • Südumfahrung, angestrebt wird eine Planfeststellungsreife für das Jahr 2025
  • Neue Weserpromenade / Europaplatz: Kostenkalkulation 4,8 Mio. Euro. Kritische Statements aus dem Publikum.

Zwischenfall: Eine Fledermaus hatte sich in die Aula verirrt und flatterte präzise im Saal hin und her. Leider fand sie die dann geöffneten Türen nicht.

Fazit: Demokratie pur, was die Stadtverwaltung hier angeboten hat. Eher enttäuschende Resonanz, aber die, die da waren, erlebten einen informativen Abend, auch durch die Beiträge aus dem Publikum. Mit dabei war eine Reporterin des Südstadtmagazins Krause, von welchem auch die neueste Ausgabe verteilt wurde.

DEWEZET und radio aktiv waren nicht erschienen. Schade.

Persönliches Statement: Das Desinteresse weiter Teile der Bevölkerung macht mir echt Sorge.



herral, 07.12.2023

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