Gastbeitrag: Neues Tacheles-Newsletter-Format der DEWEZET – wem wird es nützen?

Hameln, 30.01.2024: Heute erreichte mich folgender Gastbeitrag von Günter Bialkowski, dessen Zeilen ich zu lesen empfehlen möchte:

Der Patient, die deutsche Gesellschaft ist krank, der Puls ist hoch, das zeigen uns die vielen Protestdemonstrationen auf den Straßen, dazu kommen die Krisen, Streiks und die Unzufriedenheit mit der Politik in Berlin und Hr. Thimm der Chefredakteur der Dewezet will mit seinem neuen Format „Tacheles-Newsletter“ bis Mitte Februar warten. Erst danach möchte er mit seinen LeserInnen in einen tieferen Meinungsaustausch treten. Mir geht das alles zu langsam, zu bürokratisch zu. Und bevor Hr. Thimm mglw. mit wohl dosierten Schimpfkanonaden auf die Ampelkoalition um die Ecke kommt und ich nicht so lange warten möchte, will ich schon mal aufzeigen worüber ich besorgt, unzufrieden und frustriert bin. Ich verspreche, ich werde mich dabei nicht radikalisieren!

Ja, wir haben viele Probleme, nicht wenige hausgemacht. Und wir arbeiten gerade alle, jede gesellschaftliche Gruppe für sich und auf ihre Art, wie wir zu einer gemeinsamen Krisenerfahrung kommen können. Ich glaube unser Land krankt daran, zu viel Eigennutz, zu viel Gier entwickelt zu haben und wir laufen nun mangels Gemeinsinn Gefahr, dass sich Einzelmenschen und Gruppen immer häufiger radikalisieren. Hier an dieser Stelle sind wir alle etwas überhitzt und deshalb sollte die Dewezet kraft ihrer Monopolstellung in unserem lokalen Raum runter kühlen und in der Sprache Tacheles reden, also Ross und Reiter benennen. Besonders wenn es um soziale Ungerechtigkeiten geht. Hier haben sich die strukturellen Abschöpf-Möglichkeiten inzwischen zu Gunsten reicher und sehr reicher Klientelgruppen verschoben.

Laut Quelle Oxfam besitzt das reichste Prozent unserer Bevölkerung 41,1 Prozent des gesamten Finanzvermögens. Auch darunter gibt es für eine Heimatzeitung noch viel zu tun und zu berichten! Wenn wir nicht Zustände wie in Argentinien bekommen wollen, wo sich gerade ein Volksaufstand gegen den gewählten Staatspräsidenten Javier Milei formiert, dann müssen wir hier in Deutschland genau hinsehen. Wir können nicht zulassen, dass bei uns nach unten gespart wird und nach oben das finanzpolitische Laisse Fair unangetastet bleibt! Die soziale Ausgewogenheit der früheren Jahre ist in unserer Demokratie leider verloren gegangen und bei machen Zeitungsredaktionen auch der Wille in Leitartikeln angemessen und ehrlich darüber zu berichten.

Letztendlich ärgert es mich und wohl auch viele Mitbürger, dass die derzeitige Bundesregierung von einem Teil der Medien für die Malaise unserer Tage nicht nur voll verantwortlich gemacht wird, sondern auch staatstragend die Verursacherin nicht weniger unserer heutigen Probleme Bundeskanzlerin Angela Merkel außen vorgelassen wird. Dazu wird eine Unwucht in der Kommentierung beider Persönlichkeiten zwischen Angela Merkel und Olaf Scholz sichtbar, die es bisher nicht gab! So wie man heute z. T. Olaf Scholz herunter schreibt, hätte man sich früher nicht getraut! Auch die Dewezet hat hier eine Beißhemmung, die uns der neue Chefredakteur erklären sollte. Mglw. ist es aber auch Absicht, denn sie weiß natürlich, dass sie hier zumindest psychologisch die konservativ-bürgerlichen Parteien begünstigt! Und wenn viele Zeitungs- und Medieneigentümer das selbe tun, kann daraus ein Trend entstehen der dieser Koalition ein vorzeitiges Ende bescheren kann.

Ich mahne deshalb schon heute mehr Neutralität an. Neuwahlen, schon gar keine vorgezogenen Neuwahlen werden uns in eine bessere Lage versetzen. Dazu ist unsere Parteienlandschaft heute zu sehr aufgesplittert und jede neue Bundesregierung müsste Koalitionen mit mehreren Parteien eingehen. Auch das ist heute anders als früher. Das wissen hoffentlich auch alle Parteiführer in Berlin und mögen sie vom eigenen Ehrgeiz auch noch so getrieben sein.

Günter Bialkowski

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