Einladung: Ein Konzert als Auftakt für die Aufstellung des Modells der 1938 zerstörten Hamelner Synagoge

Hameln, 30.05.2025: Info über das Konzert am 15. Juni 2025 um 14 Uhr in der Marktkirche.

Eine Reise durch die jüdischen Feste

Ein Konzert als Auftakt für die Aufstellung des Modells der 1938 zerstörten Hamelner Synagoge

Auf Einladung der jüdischen Kultusgemeinde Hameln-Pyrmont präsentiert der synagogale Chor der Jüdischen Gemeinde Hannover unter seinem Dirigenten Naum Nusbaum zusammen mit dem Solisten Kantor Andrej Sitnov das Programm „Eine Reise durch die jüdischen Feste“.

Die Besucher erleben Lieder und Instrumentalmusik, die zu den jüdischen Feiertagen Rosch Haschana, Jom Kippur, Sukkot, Chanukka, Purim und natürlich dem Schabbat erklingen. Begleitet wird das musikalische Programm von spannenden Kommentaren zu den jeweiligen Festen.

Das Ausüben der jüdischen Religion ist ohne Musik undenkbar. Religion und Musik sind im Judentum so eng miteinander verwachsen, dass fast nur singend gelesen und gebetet wird. In orthodoxen Synagogen wird der Gottesdienst nahezu vollständig gesungen. In manchen Reformsynagogen werden einzelne liturgische Texte gesprochen, der größte Teil der Liturgie wird aber ebenfalls gesungen.

Gemeinsam tragen Kantor Andrej Sitnov und Dirigent Naum Nusbaum mit dem Chor dazu bei, die jüdische Musik lebendig zu halten und ein Stück Kultur zu bewahren, das sowohl in der Gemeinde als auch darüber hinaus großen Anklang findet. Ihre Leidenschaft für die Musik machen sie zu unverzichtbaren Persönlichkeiten in der hannoverschen Musikszene.

Dirigent Naum Nusbaum arbeitete in seiner ukrainischen Heimat als musikalischer Leiter eines Theaters. Seit 2000 lebt er in Hannover und hat sich als Leiter mehrerer Chöre und als Musikpädagoge einen Namen gemacht. Seine schwungvolle und präzise Dirigierweise wird von den Chormitgliedern sehr geschätzt. Als Komponist und Arrangeur bringt er professionelle Expertise in die Proben ein und sorgt dafür, dass die Probenarbeit stets von Freude und Spaß begleitet wird.

Kantor Andrej Sitnovs Meisterschaft an der Klarinette, dem charakteristischen Instrument der jüdischen Musik, ist unübertroffen. Er ist auch ein versierter Pianist, Saxofonist und Organist, der all diese Instrumente auf Profiniveau beherrscht. Seine klassisch ausgebildete Tenorstimme verleiht seinen Darbietungen eine besondere Eleganz. Andrej Sitnov schafft es, sein Publikum mit seiner Leidenschaft und seinem Enthusiasmus zu begeistern.

Anlass für das Konzert ist die Aufstellung des Modells der Hamelner Jüdischen Synagoge am Info-Center, Deisterallee 1. Unter Anleitung von Fachanleiter Wolfgang Pütz und Historiker Bernhard Gelderblom hat eine Gruppe junger Erwachsener im Rahmen des Beschäftigungs- und Qualifizierungsprojekts „Hamelner Zeitpunkte“ der Impuls gGmbH in zweijähriger Arbeit das Modell gebaut. Es war zum ersten Mal am 27. Januar 2025 anlässlich des Holocaust-Gedenktages in der Marktkirche zu sehen. Jetzt soll es dauerhaft am Info-Center, Deisterallee 1, aufgestellt werden.

Einweihung des Modells und Konzert waren für denselben Tag geplant. Die Musik, die das Konzert zum Klingen bringt, ist die Musik, die in der 1938 zerstörten Hamelner Synagoge erklungen ist.

Wegen unvorhersehbarer Lieferschwierigkeiten der Glasvitrine ist gegenwärtig leider noch offen, ob die Einweihung des Modells am Tag des Konzerts stattfinden kann. Gesichert ist hingegen der Termin des Konzerts: Es findet am Sonntag, den 15. Juni um 14 Uhr in der Marktkirche statt. Der Eintritt ist frei. Um Spenden am Ausgang wird gebeten.

Der Chor der Jüdischen Gemeinde Hannover (Foto Jüdische Gemeinde Hannover)

Die 1938 von den Nationalsozialisten zerstörte Synagoge als Modell – noch ohne Vitrine (Foto Bernhard Gelderblom)

Text Bernhard Gelderblom


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