Eigener Bericht: Bürgerforum „Asyl in Niedersachsen“ bei Zedita im Bahnhof Hameln

Hameln, 26.08.2025: „Die Zukunft basiert auf dem, was wir heute tun.“ Dieses im Bahnhof Hameln groß angebrachte Zitat von Mahatma Gandhi passt auch zu der Veranstaltung, zu der die „Allianz Lebendige Demokratie im Weserbergland“ in zedita eingeladen hatte. Es ging um das Thema Asyl und die Möglichkeit zu Fragen und Gesprächen dazu. Wie ist es gelaufen? Hier erfahren Sie mehr:

Gekommen waren 80 interessierte Menschen. Darunter Lokalpolitiker von CDU, SPD, den Unabhängigen, den Grünen sowie der Landtagsabgeordnete Ulrich Watermann.

In seinem Grußwort zitierte Hamelns Oberbürgermeister Claudio Griese den ehem. Nds. Ministerpräsidenten Stefan Weil: „Wir brauchen eine realistische Aufgeschlossenheit.“ Ein Satz, der wurde in den folgenden zweieinhalb Stunden noch öfter erwähnt. Griese erläuterte, dass das Integrationsmanagement der Stadt Türöffner für viele Menschen sei und sagte, dass es gute Perspektiven gebe, die Probleme zu lösen. Ziel sei der soziale Frieden für alle in der Stadt.

Es folgte ein 30-minütiges Impulsreferat von Klaus Dierker, Präsident der Landesaufnahmebehörde Niedersachsen. Die „LAB“ ist erste Anlaufstelle für Asylbegehrende aus aller Welt in Niedersachsen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dort nehmen die Menschen auf ihrem Fluchtweg auf, bringen sie unter und versorgen sie.

Was das konkret bedeutet und welche Erfahrungen es gibt, erläuterte Klaus Dierker an den Punkten:

  • Daten und Fakten zu Herkunftsländern, Geschlechterverteilung, Zugangszahlen / Abschiebezahlen
  • Herkunftsländer Vertriebener und Asylantragsstellender seit 01.01.2025:
    • 1. Ukraine (37,87%)
    • 2. Syrien (20,76%)   
    • 3. Afghanistan (8,86%) 
    • 4. Türkei (6,75%) 
    • 5. Kolumbien (5,77%)
    • 6. Irak (5,59%) 
    • 7. Guinea (3,94%)
    • 8. Ruanda (3,22%)
    • 9. Sudan (2,71%)
    • 10. China (2,34%)
    • 11.  Russische Föderation (2,16%)
  • Aufnahme und Unterbringung
  • Gesundheitsversorgung
  • Soziale Leistungen
  • Soziale Dienste
  • Bildung
  • Verteilung und Umverteilung
  • Ausländerrechtliche Sachbearbeitung
  • Passersatzpapierbeschaffung und Identitätsklärung
  • Freiwillige Rückkehr und Rückführung (Abschiebung)
  • Zentralstelle für das beschleunigte Fachkräfteverfahren

Die Vielzahl der Punkte mag einen Eindruck geben wie komplex das Thema ist. Dierker gelang es aber die Themen verständlich zu erläutern. Zudem gab er auch praktische Beispiele und teilte persönliche Eindrücke.

Nach dem Vortrag teilte sich die Zuhörerschaft in sechs Gruppen, die unter der Moderation von

Matthias Kinzel, Inspektionsleiter Polizei (Gruppe 1)

  – Claudio Griese, Oberbürgermeister (Gruppe 2)

  – Silvia Büthe, Ev. Jugend (Gruppe 3)

  – Marc Telgheder, Paritäten Hameln-Pyrmont (Gruppe 4)

  – Suna Baris, Integrationsmanagement Stadt Hameln (Gruppe 5)   –

  – Gisela Grimme, Schulleiterin a.D. Elisabeth-Selbert-Schule (Gruppe 6)

einen direkten Austausch im persönlicheren Kreis ermöglichten.

Alle Teilnehmenden trugen übrigens Namensschilder, ein Anliegen der Veranstalter, die einen bewussten Kontrastpunkt zum Austausch in den anonymen „sozialen“ Medien setzten wollten.

Im Anschluss an die Gesprächsrunden trugen dann die Moderatorinnen die wesentlichen Gesprächsinhalte vor und Klaus Dierker beantwortete aufgekommene Einzelfragen.

Am Ende der Veranstaltung gab es viel Lob für die Art des Vortrages des Präsidenten, aber auch für die Moderation und Veranstaltungsplanung.


Impressionen zum Verlauf im Bildervideo:

Die Moderation hatte Gunda Thöle übernommen. Begrüßung und Schlusswort vom Verein Denkanstoß Hameln e.V. übernahm Karsten Holexa. Der Dank ging an die helfenden Hände im Hintergrund und an die Besucherinnen und Besucher für den lebhaften aber sachlichen Austausch.

Medienvertreter waren nicht erschienen.


Ralf Hermes (herral), 26.08.2025

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