Botenbericht: Antikriegstag 2023 in Hameln – Ein Zeichen gegen den Krieg auf dem Friedhof Wehl

Hameln, 01.09.2023: Ich schätze rund 100 Menschen waren der Einladung von Oberbürgermeister Claudio Griese und Volker Eggers, Sprecher des Bündnisses Bunt statt Braun gefolgt. MdL Britta Kellermann, MdB Johannes Schraps, die ehemalige MdB Jutta Krellmann, Herr Binder in Vertretung für den Landrat, die gesamte Leitung der Stadtverwaltung, Ratsdamen und Herren, zwei Vertreter der Polizei und viele Menschen der Zivilgesellschaft.

Oberbürgermeister Griese sprach von der „Insel der Seligen“, auf der wir viele Jahre weit weg von den Kriegen der Welt leben durften. Jetzt sind täglichen Bilder vom Krieg in der Ukraine nah. Er zog in einem Grußwort einen Bogen von der Gegenwart zur Vergangenheit – zur Ausstellung im Kunstkries Hameln über Erich Maria Remarque und dem Buch „Im Westen nichts neues“ – zur Bücherverbrennung der Nazis vor 90 Jahren und dann wieder zum Heute und zu den Flüchtlingsströmen, die der Krieg auslöst. Er dankte allen, die hier helfen, die Herausforderungen zu bewältigen.

Aus der Ukraine geflüchtet war eine junge Frau, die im Anschluss auf Deutsch ihr Schicksal, ihre Schmerzen und die Angst um den Vater in der Heimat erläuterte.

Es folgte Karolin Kleinschmidt von der IG Metall, die an Willi Brands Satz erinnerte, dass Frieden nicht alles, aber ohne Frieden alles nichts ist. Sie betonte als Gewerkschafterin den Dreiklang von Frieden, Freiheit und Solidarität. Als Antimilitaristin stellte sie ihre Forderung, dass Frieden am Verhandlungstisch erreicht werden muss, heraus und betonte die Notwendigkeit von Hilfe für die Flüchtenden.

Bernhard Gelderblom schließlich schilderte sehr eindrücklich das Schicksal eines der NS-Opfer, welches vom Zuchthaus Hameln aus auf einen Todesmarsch geschickt und völlig erschöpft nach einer zunächst erfolgreichen Flucht am Wegesrand erschossen wurde.

Das Schicksal von Joseph (Sef) von Megen wurde von Herrn Gelderblom im Rahmen eines Europrojektes aufgearbeitet. Sein Leben ist hier dokumentiert:

http://www.euprojekt-zuchthaus-hameln.de/medien/ausstellung/3niederlaender/vanMegen1.pdf


Stimmungsvoll begleitet wurde die Veranstaltung von zwei Musikdarbietungen. Im Anschluss wurden traditionell Blumen auf den Namenstafeln der NS-Opfer abgelegt. Dieses wurde organisiert von Dr. Markus Hedemann und dem DGB.


Impressionen der Veranstaltung:


herral, 02.09.2023

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