DEWEZET-Rückblick 28.04.2019 -#dewezetkorrektiv

Zwei Titelseitenberichte, ein redaktioneller Weserberglandbeitrag, zwei Leserbriefe – das wars zu Lügde diese Woche. Dazu keine Anmerkungen mehr von mir. Mehrere gute Berichte gab es, z.B. über die Veranstaltung im Hefehof, über die Kreidepunkte auf dem Rathausplatz und über die Adventskalender des Lionsclub.

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Kommentar: „Trivial First?“ -DEWEZET-Wochenkritik Nr. 2 (ohne Lügde) – Gefühle und Emotionen, auch bei mir.

Auch abseits der Berichterstattung von Lügde gibt es einiges Bemerkenswertes zur Berichterstattung der DEWEZET in der letzten Woche festzustellen. Kommentarstand: 23.04.2019

Drei „Volkswut“-Artikel sind mir aufgefallen.

Was würde wohl Justitia, die Göttin der Gerechtigkeit dazu sagen, dass Hartz-IV-Empfänger ihr Kindergeld zurückzahlen müssen?“ So die Fotounterschrift. Eine „entsetzte Mutter“ im Verschiebebahnhof der Behörden! Zwar hat der Bundesfinanzhof, so ist in dem Artikel auch zu lesen, den Behörden Recht gegeben – die Frage wie Justitia entschieden hat, ist demnach geklärt. Eine fast ganzseitigen Artikel auf der Titelseite Hameln ist der Vorgang der Zeitung wert. Hier geht es um Emotionen. Wird da einer Hartz-IV-Empfängerin, die ihren Berichtspflichten nicht nachgekommen ist, unrecht getan?

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Zeitungsgedanken vom 22.04.2019 – Lügde, es reicht!

#dewezetkorrektiv: Acht Zeitungsartikel (lang und kurz) gab es von Montag bis Samstag in der DEWEZET. Vier davon auf der Titelseite.

Foto Ralf Hermes, 19.04.2019

„Knüddeljournalismus“ – Ich hab keine Lust mehr dazu noch was zu schreiben – wiederholt sich alles und ich habe meine grundsätzliche Kritik ja auch schon ausführlich begründet. (https://hamelnerbote.de/?p=2761)

Zur Sache hier Stimmen von Anderen:

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Zeitungsgedanken vom 15.04.2019 – Lügde es gibt eine vierte „Dimension“!

Sechs Ausgaben der DEWEZET zeigt das Bild. Sie sollen, die den LeserInnen im Weserbergland über die wichtigsten Ereignisse unserer Region informieren. Die Weltpolitik lasse ich mal außen vor. Nachfolgende einige persönliche Gedanken (#dewezetkorrektiv) über das geschriebene:

Lügde – die Stadt in NRW ist weiter das Schwerpunktthema auf der Titelseite der Deister-Weser-Zeitung. Hier geht es für mich um mittlerweile um vier „Dimensionen“. Eine davon ist nicht Gegenstand der Berichterstattung der DEWEZET.

Aber der Reihe nach:

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„Nichts als die Wahrheit“ Infos zum Journalistenpreis und ein kritischer Rückblick auf die DEWEZET-Mai Serie aus 2017

Unsere Lokalzeitung wurde aktuell erneut mit dem „Ferag-Leser-Blatt-Bindungs-Preis 2019“ ausgezeichnet. Für den stellvertretenden Chefredakteur Thomas Thimm, wie er in seinem Beitrag vom 13.04.2019 schreibt, „ein Ansporn dafür, auch in Zukunft jeden Tag Qualitätsjournalismus zu leben.“ Die DEWEZET hat den Preis für die Serie „Nichts als die Wahrheit“ bekommen, die vor zwei Jahren ab den Monat Mai 2017 veröffentlicht worden war. Themenschwerpunkte waren „Glaubwürdigkeit und Unglaubwürdigkeit von Berichterstattung“ und die „Auseinandersetzung der Redaktion mit kritischen Lesern“. (Infos zur Ausschreibung) Demnach wird seit 2008 dieser Journalistenpreis jährlich, seit 2014 alle zwei Jahre (außer 2018) von der/dem „Verband Deutscher Lokalzeitungen e.V. (VDL) unterstützt durch WRH Global Deutschland GmbH (ehem. Ferag GmbH)“ vergeben.

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Erneuter Titelseitenbericht der DEWEZET zum Fall Lügde

Es ist jetzt der 16. Titelseitenbericht der DEWEZET und wieder mit eindeutig verurteilendem Tenor und Wiederholungen. Diesmal wird ein Richter kritisch bewertet, der einen Solidaritätsbrief (als Privatmann) an die Adresse der Polizei geschrieben hat. Die DEWEZET hatte dazu schon einmal bewertend berichtet. Anders als ihre Zeitungskollegen nennt die DEWEZET einen der Beschwerdeführer namentlich. Der als „Opferanwalt“ bezeichnete Hamelner Jurist tritt sehr medienwirksam auf und findet viel Echo in unserer Heimatzeitung. Zur Erinnerung: Rechtsanwälte sind gewerblich arbeitende Unternehmen. Opferschutzorganisationen wie z.B. der Weiße Ring sind gemeinnützige Vereine.

Wer sich aus anderen Zeitungen über den Sachverhalt informieren möchte, findet freie Berichte dazu hier:

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Fall „Lügde“ in der DEWEZET: Eine Zusammenfassung / Bewertung: „Herr Thimm im Schafspelz.“

Fangen wir mit etwas Positivem an: Der Beitrag von Frank Henke über die personelle Ausstattung der Kreisverwaltung im Jugendamt vom 30. März 2019 ist so, wie ich mir Journalismus wünsche. Hier werden sachlich von einem für mich unbelasteten Redakteur Aussagen zusammengetragen, die ein Bild der Lage ermöglichen. Wenn jetzt noch eine persönliche Bewertung des Redakteurs dabei gewesen wäre, dann wäre es perfekt.

Aber ein guter Bericht hebt die Überschreitung der letzten Wochen nicht auf. Und dann ist da noch Herr Thimm, der als „Wolf im Schafspelz“ kommentiert: „Vorsicht bitte!“. Ich schreibe jetzt nicht wieder, dass er Recht hat, denn weder war das, was die DEWEZET in der Mehrzahl abgeliefert hat „nüchtern betrachtet“, noch hat die Zeitung sich m.E. gehütet, aus diesem traurigen Kapitel der Gesellschaft Kapital zu schlagen.

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Der Abschied vom professionellen, unabhängigen Lokaljournalismus? Eine Leserbetrachtung.

Die DEWEZET hat in den letzten 10 Jahren 35,5 Prozent ihrer Auflage verloren. Das entspricht einen Rückgang von 10.223 Exemplaren. Die Zahl der Abonnementen reduzierte sich um 9.957. Derzeit kostet ein Komplettpaket (gedruckte Zeitung + Digitalzugang) im Jahr 474 Euro.

Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Deister-_und_Weserzeitung#cite_note-2

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Sie haben Recht Herr THIMM! Ein Kommentarkommentar und eine Aufforderung, Konsequenzen zu ziehen.

Bezug: DEWEZET Kommentar des stellvertretenden Chefredakteurs der DEWEZET zum Fall Lügde vom 20.03.2019. Online seit dem 19.03.2019 und frei nachlesbar unter: DEWEZET-Online

Herr Thimm, ich stimme Ihnen zu! Der Respekt vor den Missbrauchsopfern in Lügde-Elbrinxen nötigt allen ein großes Maß an Zurückhaltung ab. Das gilt, wie Sie schreiben, für Polizisten und Staatsanwälte, das gilt für Behördenmitarbeiter, und das gilt auch für Journalisten. Und in der Tat, dieser Fall nimmt Dimensionen an, die die allermeisten Menschen nicht im Entferntesten für möglich gehalten hätten.

Jetzt aber zu den Unterschieden unserer Einschätzung:

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DEWEZET – Zeitungskritik Nr. 2 zum „Fall Lügde“

Risiken und Nebenwirkungen einer auch skandalorientierten Wiederholungsberichterstattung:

Die Meldungen über sexuelle Gewalt gegen Kinder auf einem Campingplatz in Lügde sind verstörend und hochemotional. Natürlich liest man das. Mit Abscheu! Die Schlagzeilen sind ein Hinkucker. Wenn dann noch Behördenversagen im Raum steht, emotionalisiert das noch mehr.

Die Täter sitzen in Haft. Mögen Sie ihre gerechte Bestrafung bekommen. Das Handeln der Behördenverantwortlichen/-mitarbeiter wird überprüft. Da laufen gleichfalls Verfahren. Gut, das die Presse hier mit Druck nachfragt und recherchiert. Hier aber wird es ungleich schwieriger werden, denn wenn auch im emotionalen Aufruhr das Urteil vom „Behördenversagen“ schnell gefällt wird, welche tatsächliche Schuld die einzelnen Akteure (Sachbearbeitern, Verwaltungschefs oder politisch Verantwortlichen) trifft, muss auf Sachebene vor Gericht geklärt werden. Wenn man das Verhalten der Handelnden zum Zeitpunkt ihres Handelns bewertet, und das muß man tun, dann ist ohne Emotionen der Stab über die Menschen vielleicht nicht mehr so leicht gebrochen, wie mancher das beim erhitzten Lesen der Artikel glaubt.

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