Am 17.07..2019 veröffentlichte u.a. der Focus und die DEWEZET eine Erstmeldung über ein Urteil im Fall Lügde die dann in den lokalen Facebookgruppen hohe Reaktionen auslösten. Konkret ging es um ein abgetrenntes Nebenverfahren gegen eine Person, die der Anstiftung und Beihilfe zum sexuellen und schweren Missbrauch von Kindern schuldig gesprochen wurde. Der Täter hat in mindestens vier Fällen an Webcam-Übertragungen teilgenommen, bei denen auf dem Campingplatz in Lügde ein Kind missbraucht wurde. Zudem wurde er wegen des Besitzes von kinderpornografischen Fotos und Videos verurteilt. Der 47 jährige war geständig, er ist nicht vorbestraft. Die Richterin bezeichnete seine Tat als „schäbig und menschenverachtend“. Der Mann wurde von einen Gutachter als voll schuldfähig eingestuft. Er hatte vor der Verhandlung sieben Monate in Untersuchungshaft gesessen.
„Lügde: Die „Volkswutstimmung“, die bei Facebook sichtbar wird, macht mir Sorgen.“ weiterlesenKategorie: Medienkritik Hameln
Bericht und Nebenwirkung – #dewezetkorrektiv Titelseitenberichterstattung Lügde.
Nach ein paar ruhigen Tagen (fast hätte man wieder von normaler Lokalberichterstattung sprechen können) schlagen einen die Meldungen über den Missbrauchsfall in Lügde wieder auf der Titelseite der DEWEZET entgegen. Interessant im Vergleich dazu die Schwerpunktsetzung der HAZ auf der Titelseite. Auch sich zu den Details der Berichterstattung würde ich gerne einiges schreiben, ich schenke mir das aus Zeitmangel.
Möchten die Leser wirklich am Samstagmorgen beim Frühstück die Abartigkeiten der Täter und das Leid der Kinder in Detailbeschreibungen lesen? Mir ist das in dieser Aufbereitung zuwider! Das ist Skandal-/Emotionsjournalismus auf der dunklen Ebene der BILD.
Es verschwimmen Grenzen, sowohl im vormals ehr bodenständigen Lokaljournalismus, wie auch im Internet auf seriösen Seiten. Es wird viel mehr zugelassen, was früher von der Wortwahl her noch undenkbar war.
Welche Nebenwirkungen zumindest bei einigen Menschen die fortlaufende und m.E. in der Darstellungshäufigkeit, Plazierung und Detailbeschreibung unangemessene Zeitungsarbeit unserer Heimatzeitung hat, kann man dann sehr gut an einigen Kommentaren auf der DEWEZET-Facebookseite nachlesen.
Hier Beispiele:
„Bericht und Nebenwirkung – #dewezetkorrektiv Titelseitenberichterstattung Lügde.“ weiterlesenDEWEZET-Projekt „Die Zerstörung des Landrates“? – Ein Berichtsrückblick. (01.06.-08.06.2019)
#dewezetkorrektiv. Unter diesem Hashtag habe ich ja schon einige Kommentare über die Berichterstattung der DEWEZT zum Fall Lügde verfasst. Es wird Zeit für ein Update.
Am 1. 6. gab es im überregionalen Teil (Seite Blickpunkt – also nicht Lokalverantwortung) eine gutes Fakteninterview mit dem Oberstaatsanwalt Ralf Vetter.
„DEWEZET-Projekt „Die Zerstörung des Landrates“? – Ein Berichtsrückblick. (01.06.-08.06.2019)“ weiterlesenDEWEZET „Einfach mal aushalten“ – 01.06.2019
Samstagsausgabe – u.a. drei Beiträge unserer Heimatzeitung sind lesens-/bemerkenswert:
Im Berichtsteil Bad Münder wird über eine Gefährderansprache der Polizei gegenüber einen in Bad Münder lebenden Bürger berichtet, der den Landrat im Fall Lügde auf „geschmacklose“ Art und Weise auf Facebook angegangen ist. Eine kleine Meldung nur. Sie ist online nicht verfügbar. Hab sie nur per Zufall (da Randmeldung im Lokalteil Bad Münder) gelesen.
„DEWEZET „Einfach mal aushalten“ – 01.06.2019“ weiterlesen„Hallo Sonntag“ zeigt wie es geht!
Das kostenlose Werbeblatt bringt auf der Titelseite mit dem Artikel „Das Kreuz zum Sonntag“ noch einmal wesentliche Kerninformationen zu den Spitzenkandidaten der Europawahl. Auf Seite 3 dann bezieht Jens F. Meyer in einem lesenswerten Kommentar als lokal Persönlichkeit der Presse klar Position. Zur Onlineausgabe: http://epaper.dewezet-media.de/dwzneu/hmhallosonnt/190525/multipager.html
Die DEWEZET vom Samstag hingegen vermeldet im Lokalteil Fehlanzeige. Die Europawahl kommt (mit Ausnahme einer Info über ein verändertes Wahllokal) nicht vor. Der überregionale Teil natürlich schon.
Siehe dazu ausführlicher:
„„Hallo Sonntag“ zeigt wie es geht!“ weiterlesenDie versteinerte Zeitung oder was läuft lokal zur Europawahl? Gedanken:
Eine versteinerte Zeitung von einer schlaff herabhängenden Europafahne. Sinnbild für Hameln kurz vor dem doch so wichtigen Wahltermin mit Bürgerrecht?
„Die versteinerte Zeitung oder was läuft lokal zur Europawahl? Gedanken:“ weiterlesenFakten gegen Emotionen? Funktioniert nicht oder nur sehr sehr schwer. #dewezetkorrektiv
Wer aufmerksam die DEWEZET vom 18.05.2019 gelesen hat, dem müsste auf der Titelseite aufgefallen sein:
- Der „tausendfachen“ Kindesmissbrauch in Lügde relativiert sich in den Zahlen erheblich. Konkret werden in einer Pressemitteilung der Landgerichts Detmold den Angeklagten 293 Taten vorgeworfen. Jede einzelne Tat ist schlimm genug. Dennoch sollte man den Unterschied in der Dimension warnehmen.
- Die jetzt konkret gennannte Zahl der Missbrauchsopfer liegt bei 22 bislang wurde oftmals der Begriff „mehr als 40 Kinder“ verwandt.
Lügde – Pressebilanz und Gedanken 13.-16.5.19(#dewezetkorrektiv)
Die Meldungsbilanz der DEWEZET von Dienstag bis Donnerstag sind sechs redaktionelle Lügdte-Berichte und drei Leserbriefe. Ein „befremdlicher“ Bericht kam gleich am Dienstag. Die Anwälte haben jetzt Akteneinsicht zu den Details der Vernehmungen bekommen, um ihre Mandanten im Gerichtsverfahren zu vertreten. Warum aber werden jetzt Details aus der Akte von einem dieser Anwälte an die Presse gegeben? Ist das im Sinne der Opfer? Die Medien nehmen das auf – ich halte das für grenzwertig. Den betroffenen Kindern dient das nicht und als Leser morgens am Frühstückstisch möchte ich nicht in eine Gafferrolle gesetzt werden. Die Details des Kindesmissbrauchs gehören nicht in die Öffentlichkeit.
„Lügde – Pressebilanz und Gedanken 13.-16.5.19(#dewezetkorrektiv)“ weiterlesen#dewezetkorrektiv (bessernd, ausgleichend, zurechtrückend, regelndes, berichtigendes Mittel)
Liebe Leser, ich empfinde die DEWEZET-Kampagne/Berichterstattung zum Fall des Kindesmissbrauchs in Lügde extrem überzogen. Die Zeitung skandalisiert das extrem schwierige, emotionale Thema schon inquisitorisch gegen die MitarbeiterInnen von Verwaltung, Polizei und Landrat. Sie hat für mich jegliche Distanz und Ausgewogenheit abgelegt.
Es ist zu befürchten, dass sie auch die nächsten Monate so weitermacht und durch die dauernde Wiederholung ihrer Anklagethesen quasi mit Gehirnwäscheeffekt bei ihren Lesern und den Facebook-Followern das Vertrauen in die Institutionen unseres Gemeinwesens weiter beschädigt.
Als Nebenfolge schreibt man damit die AfD bzw. rechtsgerichtetes Gedankengut groß.
Niemand, auch nicht CDU oder FDP werden an diesem schrecklichen Kriminalfall in Lügde politisch profitieren.
„#dewezetkorrektiv (bessernd, ausgleichend, zurechtrückend, regelndes, berichtigendes Mittel)“ weiterlesenBankrotterklärung (2) der DEWEZET an den Qualitätsjournalismus. Eine persönliche Bewertung.
Ich war drei Tage auf einem sehr hochkarätigem Seminar zum Thema „Populismus“ und habe mir bis Sonntag noch diverse Museen und Örtlichkeiten der Geschichte (u.a. Topographie des Terror und die Gedenkstätte Deutscher Wiederstand) in Berlin angesehen. Zwischendurch, durchaus im Eindruck des gehörten habe immer mal wieder in die Dewezet – online – geschaut. Fassungslos, was ich da lesen musste. Gepostet habe ich auf Facebook am 9.05.2019:
„Die Dewezet ist sich mit ihrer Kampagne gegen die Verwaltung und den Landrat mittlerweile für nichts mehr zu schade. Abscheulich was Herr Thimm da abzieht, um mal klar Position zu beziehen. #dewezetkorrektiv Wann werden die vernünftigen Leser eigentlich mal wach und wehren sich gegen diesen Schmutz.“
Auf der Heimfahrt nach Hameln habe ich dann die Berichte der Woche zum Thema Lügde in der DEWEZET zusammenfassend gelesen. Hier meine persönliche Bewertungen:
„Bankrotterklärung (2) der DEWEZET an den Qualitätsjournalismus. Eine persönliche Bewertung.“ weiterlesen