Präsent sein, wo es schmutzig wird: Ein Einblick in die lokale Medienwelten bei Facebook. (#dewezetkorrektiv)

Was wird eigentlich wo gepostet und worum geht es? Eine Darstellung für Nicht-Facebook-NutzerInnen über gesellschaftsschädliche Nebenwirkungen eines Ping-Pong-Spiel von Überschriften, Meldungen und Kommentaren.
Eine Darstellung mit konkreten Beispielen aus der Hamelner-Facebook-Welten:

Vorbemerkung: Ich bin jetzt seit ca. 7 Jahre bei Facebook. Sehr zwiespältige Sache (ich kann jeden verstehen, der sich gerade auch aus „Datenschutzgründen“ dort fernhält). Aber es ist auch spannend. Vorher war ich sehr aktiv beim lokalen „Facebook-Vorläufer“ der DEWEZT: WESIO. Ein damals sehr schönes lokales Sozial-Media-Experiment mit super Start und leider traurigem Scheitern. Aber das ist eine andere Geschichte.

Ich bin Mitglied in verschiedenen lokalen Facebookgruppen. Habe selber eigene Themenseiten, die ich verwalte und kommentiere Beiträge.

Hier ein aktueller Praxiseinblick in die Negativwelt des „sozialen“ Netzwerkes:

Beispiel 1:

Update DEWEZET. Hier hatte ich ja schon in drei vorherigen Beiträgen (Links siehe unten) auf bestimmte Mechanismen aufmerksam gemacht. Ab und an schalte ich mich in die Debatte ein und versuche „gegenzuhalten“. Hier Einblicke in die Kommunikation:

Ab und an ist erkennbar, dass Beiträge verschwunden sind. Es ist zu vermuten, dass die Administratoren eingegriffen haben. Eigentlich sollte es üblich sein, dass Moderatoren erkennbar moderierten und offen eingreifen, wenn eine Debatte aus dem Ruder läuft.

Beispiel 2:

Neue Woche Hameln – mittlerweile ein neu eingefügtes Teilstück im DEWEZET-Medienkonzern. Eigentlich werden auf dieser Seite nur lokale Berichte und im Regelfall Berichte des Anzeigenblattes gepostet/verlinkt. So macht es die DEWEZET ausschließlich. In letzter Zeit aber verlinkt die Neue Woche auch externe Berichte.

Alle aber zu einem Thema: Kindesmissbrauch.

Zugegeben – Die Moderation von Gruppen und Seiten, gerade wenn es sich um gesellschaftlich umstrittene oder politische Themen handelt, ist nicht leicht. Es gilt einen Spagat zwischen „freier Meinungsäußerung“ und „Zensur“ zu halten. Das strafrechtlich relevante Kommentare unverzüglich zu löschen sind, ist unstrittig. Die Regeln des „guten“ Benehmens sind auslegbar.

Eigentlich aber ist es aber gar nicht so schwer, denn: „Meine Seite – Meine Regeln“. Jeder kann seine „Netiquette“ veröffentlichen und danach moderieren.  Im Prinzip ist wie in einer Kneipe. Wenn der Gastwirt zulässt, dass Gäste rumpöbeln und andere anmachen, dann sitzt er ziemlich kurzfristig mit diesen alleine in seiner Kneipe. Die richten es sich dann dort kuschelig ein, bestätigen sich gegenseitig in ihren Pöbeleien und alle anderen (Vernünftigen) setzten keinen Fuß mehr über diese Schwelle.

Oftmals hilft auch ein Klick auf das Profil desjenigen, der da strittig/grenzwertig kommentiert. Klarname oder Pseudonym? Viele „Trolle“ (Menschen die ihre Facebookseite ausschließlich zum rumstänkern haben) sind oft sehr schnell als solche identifizierbar.

Aber es gibt auch Möglichkeiten für die Gäste, sich „Ihre Stammkneipe“ nicht wegnehmen zu lassen. Gegenrede! Widersprechen Sie den Pöblern. Fordern sie vom Gastwirt Moderation ein.

Diskussionen können durchaus spannend und lehrreich sein und immer daran denken: Es geht nicht darum den Menschen mit der extremen/falschen Meinungen zu überzeugen. Es geht darum, dass er mit diesen Positionen nicht unwidersprochen die stillen Mitleser (und das ist die Mehrheit) beeinflusst.

Politisch / Gesellschaftliche Arbeit bedeutet auch dahinzugehen, wo es „schmutzig“ ist.

Helfen Sie mit.

Siehe auch:

Zwei Bitten zum Schluss:

  1. Helfen Sie dem Hamelner Boten bekannter zu werden. Teilen Sie die Beiträge, geben sie den Link mit dem Hinweis auf die Internetseite an Freunde weiter.
  2. Helfen Sie dem Hamelner Boten besser zu werden. Geben Sie Rückmeldungen. Öffentlich unter Kommentare oder direkt per Mail, Telefon oder Persönlich.

Danke

Ralf Hermes, Hameln, den 20.06.2020

Beitrag als PDF:

5 Gedanken zu „Präsent sein, wo es schmutzig wird: Ein Einblick in die lokale Medienwelten bei Facebook. (#dewezetkorrektiv)“

  1. Danke, dass Sie sich mit diesem Thema so gründlich befassen! Kenne sonst niemanden hier, der das macht. Ich weise in meinem Bekanntenkreis auf Ihre Website hin.

  2. Gute Zusammenfassung, wenn man manche „Beiträge“ liest hat man das Gefühl, dass diese Menschen noch nie etwas von Recht und Gesetz gehört haben. Wehe aber sie sind selber betroffen, dann ist das Geschrei nach unserem Rechtsstaat groß. Dann weiß man plötzlich auch das man Aussagen verweigern darf bei uns, das es Arbeitsrecht gibt und das Strafen in der Regel nur bei Vorsatz und Fahrlässigkeit erfolgen.
    Ich warte nur noch darauf das die Dewezet „versehentlich“ Namen veröffentlicht. Dann ist dem Mob Tür und Tor geöffnet.

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