Hameln, 21.10.2025: Dem Volk aus Maul geschaut? Nun, das könne man tun und sich die Facebook-Kommentare unter den Berichten des DEWEZET-Chefredakteurs zur Fahrradstraße Hasenbeck ansehen.
Hier Auszüge:
Xxx schreibt: „Ich bin mir nicht so sicher ob die Straße nur von Autofahrern benutzt wird. Ich bin zwar Autofahrer, habe die Straße aber auch schon mit dem Fahrrad, Dreirad sowie zu Fuß genutzt. Ein parallellaufender Radweg fände ich auch besser, ist aber vermutlich ungleich teurer. …„
Xxx schreibt: „Liebe DEWEZET, jetzt haben Sie ausführlich die Position der Realgemeinde dargestellt. Mir fehlt die Stellungnahme von Rat und Verwaltung in ihrem Artikel? Die gehört zu einem kompletten Bericht dazu.“
Das waren jetzt zwei nur Kommentare. Beiträge, die nicht die mehrheitliche Meinungsrichtung wiedergeben. Die weit überwiegende Mehrheit der Kommentarschreibenden und „Likenden“ vertreten eine ganz andere Meinung.
Die Berichte der Zeitung sind nur für Abonnenten lesbar. Alle andere können sich ihre Meinung nur aufgrund der Ankündigung bei Facebook bilden.
Auf die Framing-Effekte der Kurztexte sei noch einmal hingewiesen.
Hier einige Einblicke:
Alle Bilder sind Screenshots vom 20.10.2025
Zum Thema „Framing“ :
Framing (Einrahmung) stellt in der Medienwirkungsforschung ein Bindeglied zwischen der Themensetzungsfunktion und der gezielten Einstellungsänderung dar. Medien haben die Möglichkeit, bei der Behandlung von Themen und Ereignissen bestimmte Teilaspekte des Themas hervorzuheben und andere zu vernachlässigen. Indem sie so eine bestimmte Interpretation eines Themas nahelegen, kommt den Medien ein Wirkungspotenzial im Hinblick auf die Perspektive zu, aus der ein Thema betrachtet wird.
Die Nutzer/innen können oft nicht leicht erkennen, ob das jeweilige Geschehen nur aus einer spezifischen, ausgewählten Perspektive – und damit möglicherweise mit einer bestimmten Wirkungsabsicht – oder aber möglichst neural unter Berücksichtigung verschiedener Blickwinkel dargestellt wird.
Die Tatsache, dass journalistische Darstellungen aktuelle Ereignisse in einen bestimmten Rahmen stellen, sie einordnen und mit bisherigen Informationen in Beziehung setzen, ist unausweichlich und gehört zu den Aufgaben des professionellen Journalismus. Diese Einordnung eröffnet aber auch Spielräume für eine beeinflussende oder einseitige Berichterstattung: Welche Frames in den Vordergrund gerückt werden, ist ein Ausdruck dessen, was als „redaktionelle Linie“ eines Medienangebots bezeichnet wird.
Quelle: https://www.bpb.de/themen/medien-journalismus/medienpolitik/500675/framing
Thema: Agenda Setting:
Medien greifen Themen auf und gewichten diese unterschiedlich durch Publikationshäufigkeit, Aufmachung und Platzierung. So geben sie nicht nur die Themen vor, mit denen sich die Menschen auseinandersetzen, sondern sie beeinflussen auch nachhaltig die gesellschaftliche Relevanz von bestimmten Themen. Somit können Medien bestimmte Themen auf die Tagesordnung setzen und als wichtig kennzeichnen. Damit schafft die Agenda-Setting-Funktion die Voraussetzung dafür, dass sich die Gesellschaft darüber verständigen kann, welche Probleme vordringlich zu lösen sind. Im Vergleich der verschiedenen (Massen-)Medien ist dem Fernsehen und insbesondere den Tages- und Wochenzeitungen die weitaus höchste Wirkung bescheinigt worden: Da die Mediennutzer wissen, dass die vom Fernsehen und der Presse veröffentlichten Themen an die breite Bevölkerung gerichtet sind, gehen sie auch davon aus, dass diese Themen besonders wichtig sind. Es wird in Zukunft zu beobachten sein, inwieweit neue Instrumente zum systematischen Themen-Gewichtung von individualisierten Online-Diensten (z. B. Weblogs, Diskussionsforen) eine ähnliche Funktion einnehmen können.
herral, 21.10.2025